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Rahmenbedingungen in der der Organisation/Einrichtung

Bürgerschaftliches Engagement im Sozialraum – insbesondere in Technik- und Digitalprojekten – darf nicht sich selbst überlassen werden. Ein Partizipationsprozess von älteren Menschen benötigt aus vielfältigen Gründen eine professionelle Begleitung auf Zeit bis hin zur Selbstorganisation.

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Neben der nicht unwichtigen Organisation von Räumlichkeiten und Terminen, sind es vor allem die „weichen“ Faktoren, die für das Gelingen von Bedeutung sind. Eine sensible und aufmerksame Moderation der ehrenamtlichen Tätigkeiten der (selbstorganisierten) Gruppen durch hauptamtliche Personen, ist maßgeblich für die Partizipationsbereitschaft der Senior*innen. Die „Moderation“ ist eine Methode, die Gruppentreffen, anliegen und -themen zu strukturieren sowie effizient und lösungsorientiert zu gestalten. Ihr liegt eine Kultur und Haltung der Moderator*innen zugrunde, die hilft, tragfähige Entscheidungen zu entwickeln, Transparenz über gemeinsame und unterschiedliche Sichtweisen zu erzeugen und das Lösen von Konflikten zu ermöglichen. Die Moderation von Beteiligungsprozessen in Gruppen und Teams unterstützt auf diese Weise das Gelingen auf dem Weg in die Selbständigkeit und steigert gleichzeitig die Eigenverantwortung aller Beteiligten durch Empowerment-Prozesse. Durch eine kontinuierliche Reflexion der Gruppenaktivitäten sowie potenzielle Neujustierungen werden die Strukturen an die jeweiligen Bedarfe und Möglichkeiten der ehrenamtlichen Senior*innen angepasst.

Als wesentliche Erfolgsfaktoren werden der „wertschätzende Umgang und ein Agieren auf Augenhöhe“ in der Begleitung von Partizipationsprozessen durch hauptamtliche Gruppenbegleitungen angesehen.

Zahlreiche Technik- und Digitalprojekte zur Förderung der digitalen Medienkompetenz und -nutzung der älteren Menschen werden seit geraumer Zeit in den Kommunen durchgeführt. Ohne den Zugang zu digitalen Möglichkeiten droht für die ältere Bevölkerungsgruppe die Gefahr, immer weniger aktiv am Gesellschaftsleben teilhaben zu können. Bürgerschaftlich engagierte Senior*innen, die eine Multiplikatoren-Funktion übernehmen, geben das digitale Wissen an ältere Menschen in ihren sozialen Gruppen, Nachbarschaften und örtlichen Netzwerken weiter. Begleitende didaktische Konzepte befähigen die Senior*innen, die erworbenen digitalen Kompetenzen im Alltag lebenspraktisch anzuwenden und durch Wissensvermittlung an andere ältere Menschen interkommunikativ weiterzugeben.

Damit diese Projekte nachhaltig verstetigt und strukturelles Element des Quartiers werden, bedarf es einer hauptamtlichen Begleitung. Diese kann sich verschiedener Methoden in der Prozessbegleitung und Moderation bedienen. Als Ergänzung zu den Treffen und Gesprächen der Teilnehmer*innen vor Ort, sind digitale Videokonferenzen eine gute Möglichkeit, um mobilitätseingeschränkte, ältere Menschen im Sozialraum zu erreichen und die Vernetzung mit älteren Menschen in anderen Sozialräumen und/oder Kommunen voranzutreiben. Darüber hinaus gibt die hauptamtliche Begleitung regelmäßig Impulse zu (digitalen) Themen, die an die Lebenswirklichkeit der Senior*innen anknüpfen. In einem weiteren Schritt werden die Multiplikator*innen selbst zu Expert*innen in Fragen der digitalen Medienkompetenz und geben das Wissen auch an größere Gruppen weiter. Eine zentrale Aufgabe der hauptamtlichen Begleitung besteht in diesem Fall darin, den Prozess der Themenfindung mit den qualifizierten Multiplikator*innen zu steuern. Unabdingbar in der Begleitung von bürgerschaftlichem Engagement in Technikprojekten ist das Angebot des „Krisenmanagements“, um gruppendynamische Themen analog aufzuarbeiten. Denn die Einführung und Nutzung digitaler Anwendungen und Innovationen muss immer gemeinsam mit der zwischenmenschlichen Beziehungsebene einhergehen.

(aus Methodenkoffer Zugänge älterer Menschen in die digitale Welt gestalten)

Wir empfehlen daher:

  • Die Festlegung eines verbindlichen Rahmens in dem das Projekt realisiert wird (Konzept).
  • Die Benennung einer festen Ansprechperson für die Engagierten (Begleitung/Moderation).
  • Die Bereitstellung eines festen Treffpunktes (ein Raum für regelmäßige Treffen und Gespräche, ggf. kombiniert mit virtuellen Austauschformen (z.B. Video-Konferenzen)).
  • Die Organisation regelmäßiger Treffen der Gruppe der Engagierten (in Präsenz und ggf. online).

Zum Schutz der Privatsphäre der Lots*innen empfehlen wir dringend den Engagierten Geräte zur Ausübung Ihres Engagements zur Verfügung zu stellen und darauf hinzuweisen, keine privaten Kontaktdaten herauszugeben.