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Beispiel 5: Digitale Betreuung im Altenzentrum Maternus

Im Rahmen des hausinternen Betreuungskonzepts „Digitale Betreuung Maternus - #DiBeMat“ ermöglicht das Kölner Caritas-Altenzentrum St. Maternus den Einsatz von Virtual Reality-Brillen, Smartphones und Tablets für die älteren Bewohner*innen.

Organisatorischer Rahmen

Das Angebot wird als Ergänzung zu alltäglichen Beschäftigungsmöglichkeiten in den Räumlichkeiten des Altenzentrums umgesetzt. Die Geräte wurden für die Nutzung vor Ort angeschafft und aus Spendengeldern, dem Förderverein und eigenen Mitteln finanziert. Die Mitarbeitenden des Sozialen Diensts betreuen das Angebot und stellen digitale Techniken, wie Smartphones, Tablets oder VR-Brillen für die Nutzung bereit. Neben der sorgfältigen Betreuung und Anleitung der Bewohner*innen, kümmern sich die Digitalbetreuer*innen auch um Hardware, Updates und die Suche nach neuen Apps oder Software. Einmal im Monat tauschen sich die Mitarbeitenden zusätzlich in einem Qualitätszirkel aus. Auch das Pflegepersonal wurde entsprechend geschult.

Inhaltliche Beschreibung

Primärer Einsatz der innovativen Technologien ist eine Steigerung der Lebensqualität beim Klientel. Die Bewohner*innen des Altenzentrums können die VR-Brillen oder Tablets nutzen und so spielerisch – Stichpunkt „Gamification” – die digitale Welt kennenlernen. Der Mehrwert in der Nutzung der Techniken liegt in der spielerischen und unterhaltsamen Nutzung in Form von digitalen Spaziergängen. Es können, beispielsweise via Google Maps, ehemalige Wohnorte und Nachbarschaften aufgesucht werden und so Erinnerungen erweckt werden. Aus der Reflexion des eigenen Lebens ergeben sich dann Gesprächsthemen. Die VR-Brillen und digitalen Geräte werden allerdings nicht als Ersatz für eine persönliche Betreuung eingesetzt. Die Techniken werden eingesetzt, um den Senioren eine Möglichkeit zu bieten, digitale Angebote kennenzulernen und die Angebotsstruktur im Gesamten zu bereichern. Menschen, die nicht mehr mobil sind, können so beispielsweise Ausflüge ermöglicht werden. Einige Museen bieten auch digitale Ausstellungen an, die durch den Einsatz der VR-Brillen sehr realistisch besucht werden können. In virtuellen Spielen können außerdem die kognitiven und mentalen Fähigkeiten von älteren Menschen verbessert werden.

Technikeinsatz

Die Nutzung der digitalen Geräte wird in den verschiedenen Wohnbereichen stets durch eine Mitarbeiterin der Sozialen Betreuung angeleitet und begleitet. Es gibt große Neugierde und wenige Berührungsängste mit den Techniken, so dass sich des Öfteren der Bewohner vom passiven zum aktiven Nutzer entwickelt. Insbesondere der Besuch von früheren Wohnorten braucht neben der technischen, gelegentlich eine emotionale Begleitung. Es wird darauf geachtet, dass die Tablets und die ausgewählten Apps einfach und intuitiv zu bedienen sind, was insbesondere für Hochaltrige und Menschen mit Demenz wichtig ist. Auch ist die Auswahl an Anwendungen entscheidend. Dabei ist es immer zu empfehlen, sich thematisch an der Biografie und den persönlichen Vorlieben der/des Einzelnen zu orientieren.

Potenzial zur Ermöglichung von Zugängen

Ein Zugang zu digitalen Themen wird in dem Projekt mittels spielerischer Elemente ermöglicht. Der persönliche Nutzen, in diesem Fall der Spaß durch realistisch erlebbare Erfahrungen, ist für die Zielgruppe ein Anreiz sich an die unbekannte Technik heranzuwagen. Hervorzuheben ist hier auch die persönliche Begleitung durch geschultes Personal. Die Nutzung der VR-Brillen, Smartphones und Tablets ist eine gelungene Abwechslung zum Alltag in einem Altenzentrum.