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Beispiel 1: Tablet- Einsteigerkurs für ältere Menschen

Im Rahmen des Projekts „Tablet-Einsteigerkurs für ältere Menschen“ werden den Teilnehmenden Tablets für den Zeitraum des Kurses zur Verfügung gestellt. Übergeordnetes Ziel des Einsteigerkurses ist es, dass ältere Menschen das Tablet als Medium für den Zugang zum Internet kennenlernen und für sich entscheiden können, ob sie mit diesem digitalen Gerät umgehen möchten.

Organisatorischer Rahmen

Hammer Osten.jpgDer Einsteigerkurs ist eine Kooperation des Quartierbüros Hammer Osten (Sitz im DRK-Senioren-Stift) und der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL). Das Quartiersbüro koordiniert den Kurs, der von Studierenden der Hochschule Hamm-Lippstadt durchgeführt wird.

Das Angebot richtet sich an ältere Menschen aus dem Quartier ohne oder mit geringen Vorkenntnissen im Umgang mit dem Internet. Der Kurs findet in Räumlichkeiten im DRK Senioren-Stift statt. Dort befindet sich ebenfalls ein zweiter Raum für Kleingruppenarbeit. Zur Bewerbung des Kurses fand eine Ausschreibung in der örtlichen Presse statt. Weiter wurden Flyer verteilt.

Das Besondere: Ältere können das Tablet für die Dauer des Kurses und zwischen den Kursterminen mit nach Hause nehmen.

Inhaltliche Beschreibung

Der Kurs richtet sich inhaltlich an ältere Menschen mit keinen oder geringen digitalen Vorkenntnissen. Im Laufe des Kurses sollen Ältere den Umgang mit dem Tablet und das Internet kennenlernen. Dies beinhaltet das Kennenlernen des Tablets, das Erlernen der Bedienung, das Spielespielen, die Nutzung von Suchmaschinen, Apps, Fotografieren und E-Mails schreiben.

Aufbau des Kurses

An einem Kurs nehmen zehn älteren Teilnehmer*innen im Alter von 65 bis 90 Jahren teil. Die Teilnehmer*innen sind überwiegend Frauen. (Hinweis: Das Interesse an dem Kurs war groß. Es meldeten sich 40 Personen.)

Insgesamt besteht der Kurs aus sieben Terminen, die einmal wöchentlich für 90 Minuten stattfinden. Die Lerninhalte werden von einer festen Gruppe von Studierenden (vier bis fünf Personen) vermittelt und vorbereitet. (Tipp: Es ist wichtig, von vorneherein mit einer ausreichenden Zahl an Begleiter*innen zu planen, da Ausfälle immer möglich sind.) Der Leitfaden Digitale Kompetenzen für ältere Menschen der Stiftung „Digitale Chancen“ wird zur inhaltlichen Vorbereitung genutzt.

Zu Beginn jeder Stunde wird die vergangene Einheit wiederholt. Hier werden auch die Übungen thematisiert, die den Teilnehmenden für die Zeit Zuhause zwischen den einzelnen Kursterminen mitgegeben werden. Weiter ist dieses Zeitfenster auch für Wünsche der Teilnehmer*innen offen. Dies findet im Plenum statt.

Danach werden feste Kleingruppen gebildet, die sich aus zwei bis drei älteren Personen und einer studierenden Person zusammensetzen. (Tipp: Die unterschiedlichen Vorkenntnisse können eine Herausforderung darstellen. Durch die Einteilung in Kleingruppen wird versucht, Personen mit einem ähnlichen Wissensstand in eine Gruppe zu bringen.)

Die Kursstunde endet damit, dass die Älteren das Gelernte in Form eines Actionbounds noch einmal üben können. Der Actionbound wurde von den Studierenden eigens für den Kurs erstellt.

Technikeinsatz

Die Technik wurde in einer ersten Projektphase 2019 von der Stiftung Digitale Chancen Berlin im Rahmen ihres Projekts Digital mobil im Alter - Tablet-PCs für Seniorinnen und Senioren kostenlos zur Verfügung gestellt (zweimal zehn Tablets für jeweils acht Wochen). Seit 2020 stehen zehn von der Stadt Hamm gesponserte Tablets dauerhaft zur Verfügung.

Da für die Arbeit mit Tablets eine Internetverbindung notwendig ist, befindet sich im Kursraum ein Gast WLAN-Netz und für die Arbeit Zuhause eine Internet-Flatrate auf dem Tablet.

Potential zur Ermöglichung von Zugängen

In diesem Projekt erhalten die Teilnehmenden für die Dauer des Kurses ein eigenes Gerät. Erlerntes kann so auch zwischen den Kursterminen selbstständig Zuhause wiederholt werden und führt zu einem langfristigeren Lernerfolg, ohne dass ein eigenes Gerät benötigt wird. Der Zugang gestaltet sich somit sehr niedrigschwellig.

Durch Artikel in der lokalen Presse und die Kommunikation über das Seniorenbüro ist die Kontaktaufnahme für Interessierte vergleichbar einfach gestaltet.

Die feste Gruppe an Studierenden und die Einteilung in Kleingruppen sorgt dafür, dass eine persönliche Atmosphäre entsteht. Durch die regelmäßigen Termine kann die Anreise für die älteren Menschen besser organisiert werden.